Samstag, 28. März 2015

Fazit Shanghai, Shanghai Fazit


Die Stadt:
Nachdem wir meine Beziehung zu Pudong an anderer Stelle bereits ausführlicher behandelt haben, möchte ich hier lieber über den allgemein Eindruck berichten.
Ohne mit Vorwürfen um mich werfen zu wollen, aber was als erstes auffiehl, nach dem Umzug von Hongkong nach Shanghai, war die allgemeine Unhöflichkeit. Da stehe ich, mit Koffer und großen Treckingrucksack an der U-Bahn Tür und möchte aussteigen und ich kann nicht, weil alle Menschen von außen versuchen sich rein zu quetschen.
Es ist eine Ellenbogen Mentalität, die sich auch durch den Rest der Stadt zieht. Versteht mich nicht falsch, es gibt auch einige Ausnahmen, wie die lieben Damen an der Rezeption in meinem Hostel oder die Mädels aus meinem Dorm und auch ein paar Fremde auf der Straße, aber überwiegend sind viele einfach nur Kackendreist.
Wenn du an einem Schalter anstehst, solltest du in Shanghai niemals Abstand halten. Was in Deutschland als höflich gilt um dem anderen nicht aufs Geld zu starren, ist hier das Symbol für Andere das du gar nicht wirklich anstehst.
Wenn man diese Regeln allerdings einmal für sich erkannt hat, wird das Leben einfacher.
Man muss einfach auch ein bisschen dreist sein. Dann höre ich halt zu, wie der Mann vorher seine Probleme dem Beamten erzählt, dann rolle ich halt jemanden meinen Koffer über den Fuß. Interessanterweise hat sicher darüber niemand beschwert.
Aber warum auch beschweren, wenn es doch nur das gewohnte Muster ist?

Auch abgesehen von den Menschen, ist Shanghai bei weitem nicht so Touristen freundlich wie Hongkong. Zwar gibt es auch hier überall WiFi der Regierung, allerdings muss man sich dafür mit seiner Handynummer registrieren und das funktioniert nur mit einer chinesischen SIM-Karte. Es gibt zwar auch immer noch andere WiFi wie in großen Shoppingcentern und Apple Stores in die man auch als Ausländer rein kommt, aber es ist doch sehr ärgerlich, da "iShanghai" wirklich überall vertreten ist.
Auch die U-Bahn ist noch nicht ganz auf dem Niveau von Hongkong. Es gibt zwar Karten die anzeigen, welcher Ausgang wohin führt, aber aus irgendeinem obskuren Grund, hängen die Meisten davon in den Bereich, dem man passiert, wenn man die U-Bahn schon verlassen hat und somit gar nicht mehr so viel Auswahl.
Und dann ist zu allem überfluss die Information auf der Karte auch noch in Chinesisch. Sehr hilfreich, wirklich...
Alles in allem fällt Shanghai in der Ausländerfreundlichkeit eher schlecht aus, was nicht behauptet das es eine schlechte Stadt ist.
Es gibt viel Geschichte und viele kleine interessante Ecken zu betrachten.
Ich mag Shanghai wirklich sehr. Sogar Pudong (oder zumindest die Skyline). Aber ich mag Hongkong einfach ein bisschen lieber.

Mein Hostel:
Mingtown oh Mingtown! Warum denn nur oh Mingtown!
Warum mussten sich unsere Wege trennen?


Nein jetzt mal im Ernst, mein Hostel in Shanghai? Total geil!
Abgesehen davon, dass ich bei den 4,50€ pro Tag nicht viel erwartet habe und es deswegen nur gut werden konnte. Die Räumlichkeiten wirken alle frisch, sauber und liebevoll eingerichtet. Es hat alles einen kleinen femininen Touch, aber das ist wohl nichts worüber ich mich jetzt beschweren würde. Die Zimmer bieten genug Platz um von jedem sein Zeug unter zu bringen und die Betten sind auch sehr groß.


Aber wie bei jeder großen Liebe, gibt es auch hier kleine Probleme wenn man genauer hinsieht. Die Matratzen der Betten sind so dünn, dass es sich schon fast so anfühlt, als würde man auf purem Holz schlafen. Ich bin generell mehr mals in der Nacht aufgewacht, weil mir irgendwas weh tat und ich mich umlegen musste...
Wenn ich hier länger bleiben müsste, würde ich definitiv nach einer Zusatzmatratze oder Decke fragen, aber für die paar Tage konnte man auch so überleben.
Die Andere Problemzose war die Dusche. Leider hat bei der Konstruktion jemand vergessen, dass man in eine Hosteldusche im Durchschnitt nicht nackt rennt, sondern Kleidung dabei hat, die auch am Besten nicht nass werden sollte. Der Einzige "sichere" Abstellplatz wäre draußen auf dem Gang gewesen, an dem jeder vorbei kommt.
Aber auch hierbei haben sich die unterschiedlichensten Lösungen gefunden.
Meine eine Mitbewohnerin zum Beispiel, hatte eine große schwarze Tüte in der sie alle ihre Sachen während des duschens unterbringen konnte.
Andere, wie ich, haben sich schlicht darauf beschränkt den Hahn und nicht nen Duschkopf zu benutzen. Dadurch wird das Duschen zwar unbequemer, aber man wird trotzdem sauber und das Wasser spritzt nicht so sehr, so das man imer noch Dinge mit hinein nehmen kann.
Und mein dritter Meckerpunkt: Auch sie wollten eine Deposit von 100Yuan. Ich habe ja nichts dagegen, wenn sie eine haben wollen, aber sagt das doch einfach vorher! Was ist daran so schwer?

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