Sagen wir es so, es hat teilweiße funktioniert? Vielleicht? Ein bisschen?
Wenigstens habe ich heute rausgefunden, warum ich mich andauernt verlaufe!
Normalerweise hab ich nämlich nen ziemlich guten Orientierungssinn...
Das Problem ist meine Karte!
Ja, ja, Ausrede, ich weiß... Aber wirklich! Ich habe nämlich rausgefunden, dass fast jede Straße alle paar Querstraßen ihren Namen ändert. Problem: Meine Karte zeigt nur einen Namen an. Ich laufe also, auf der Suche nach einer bestimmten Straße, und sie kommt und kommt nicht. Die Folge: ich laufe in irgendeine andere Richtung weil ich denke ich bin falsch und merke erst ewigkeiten später, dass ich vor langer Zeit an meiner Straße vorbei gekommen bin.
Um dieses Problem nun zu umgehen, ging es heute zu allererst zum Jing'an Tempel, mit dem Taxi. Jing'an ist der Tempel der Ruhe und des Friedens.
Pah! Eher der Tempel des Kommerzes! Mein 5 Jahre alter Reiseführer, hat den Eintritt für diesen Tempel noch mit 5 Yuan (70cent) angegeben, heute lag er bei 50(!!!) Yuan. Ich habe mich in Budapest geweigert so viel Geld für eine Synnagoge aus zu geben, ich weigere mich hier, es in einen Tempel zu stecken.
50Yuan sind viel Geld!
Um den Tempel herum und auch unterhalb(!) des Tempels, ist eine große Shoppingstraße. Von Ruhe und Frieden, also wirklich nicht mehr so viel zu sehen.
Vom Jing'an Tempel ging es tiefer in die französische Konzession zu einer Kirche die mir empfohlen wurde. Blöd nur, dass sie zwischenzeitlich zu war und erst zum Gottesdienst um 18Uhr wieder geöffnet hätte. Außer, dass ich mich auf dem Weg dorthin mal wieder verlaufen habe, ist dazu so wirklich nicht viel mehr zu sagen. Wie in Deutschland, habe ich immer nach den hohen Kirchtürmen ausschau gehalten, aber im vergleich zu den restlichen Wolkenkratzern, fallen diese natürlich nicht wirklich auf...
Die Kirche war direkt neben der Diözese von Shanghai. Und ob es nun zusammen gehört oder nicht, aber davor standen eine Reihe wirklich hübscher wirklich teurer Autos im Parkverbot. Es hat eine ganz eigene Art von Genugtuung zu sehen wie ein Maserati einen Strafzettel bekommt. ;)
Nach den Buddhisten und den Christen ging es nun weiter zum Konfizius Tempel. Ratet mal was ich auf dem Weg schon wieder getan habe... richtig, mich verlaufen...
Aber wenigstens habe ich hier endlich den fehler in meiner Karte gefunden und festgestellt, dass einige Straßen auch einfach ganz fehlen. Laut meiner Karte hätte der Tempel also in der großen Parallelstraße sein müssen.
Bis ich nun also schlussendlich vorort war, geschah mir das Selbe wie in Hongkong, sie schlugen mir die Türen vor der Nase zu.
Wie sagt Konfuzius doch immer so schön? Ach fragt mich nicht, ich kann keins seiner Zitate.
Zwei Kirchen und ein Heiliger(?) später, fehlt nun nur noch eins um das Bild von China perfekt zu machen. Die Gründungsstätte der KPCh, der kommunistischen Partei China. Wie mir mein Reiseführer zu flüstert, wurde hier am 23.07.1921 die KPCh gegründet. Was wohl aber nicht ganz richtig ist. Angeblich gab es die Partei bereits seit 1920, aber da damals Mao noch kein Mitglied war, wird dieses Jahr geflissentlich ignoriert. Auch wurde an diesem Punkt in Shanghai gar nicht der Gründungsbeschluss zustande, da die Versammlung von der Polizei gestürmt wurde und die Mitglieder nur knapp entkamen. Aber die Partei will was die Partei will. Und wenn sie sagen am 23.7.1921 wurde hier die Partei gegründet, dann wurde sie das. PUNKT.
Da ich der Partei aber nicht umbedingt auch noch Geld zustecken möchte, habe ich mir den Entritt erspart und habe mir dieses Gebäude lieber nur von außen angesehen.
Vier Pilgerstätten, vier mal kein Eintritt. Und als wäre dies alles noch nicht genug, hatte es inzwischen zu regnen begonnen und die Taxis weigerten sich mich mit zu nehmen...
Entweder es war die falsche Richtung oder es war ihnen nicht weit weg genug oder sie waren eh gerade besetzt... Bis ich so schlussendlich zu Fuß Zuhause war, war ich von Kopf bis Fuß nass...
Zum Glück war es noch vor Mitternacht, so das es noch heißes Wasser zum duschen gab.
Jetzt sitze ich mit einigen anderen Ausländern zusammen in dem Café in meinem Hostel und sippe an meiner heißen Schokolade während wie über Gott und die Welt reden.
Morgen muss ich schon wieder um 7 aufstehen um rechtzeitig am Flughafen zu sein...
Peking! Mein letzter Stop vor Japan!
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